Trance Als die Menschen vergaßen zu leben | Dystopie | Laura Schmolke, Veronika Serwotka | Tagträumer Verlag | 255 Seiten | 15.03.2018 | Taschenbuch 12,90 € | E-Book 3,99 €

Mit Trance – Als die Menschen vergaßen zu Leben haben Laura Schmolke und Veronika Serwotka eine dystopische Welt erschaffen, die begeistert und abschreckt zugleich. Die Geschichte regt zum Nachdenken an und punktet mit tiefsinnigen Gedankenansätzen. 

Klappentext*

Eine dystopische Welt, die kein Erbarmen zeigt.
Eine Regierung, die sich selbst betrügt.
Eine Frau, die die Zeit befreit.

Warum wir damals unter die Erde flüchten mussten, weiß heute niemand mehr. Wir besitzen nur noch Legenden – und unsere Existenz. Unsere Erinnerungen, unsere Identität, unsere Lebenslust tauschten wir gegen kleine weiße Tabletten ein. Ein Medikament, das sich Elysium nennt und zwar ewiges Leben verleiht, uns jedoch in eine Art Trance fallen ließ.

Doch als ich das Tagebuch finde, verändert sich für mich alles. Ich stelle wieder Fragen. Wer bin ich? Warum wollte ich vergessen? Wer tut uns all das hier an?

Ich heiße Kimberly. Und ich bin aus der Trance erwacht.

Kritik

Wie bei vielen Dystopien ist auch bei Trance der Ausgangspunkt das Streben des Menschen nach dem ewigen Leben, der Heilung aller Krankheiten und Perfektion. Insofern findet man als geübter Leser von Dystopien auch schnell in die Geschichte hinein. Dabei gleitet man auch sanft in die Welt der Geschichte hinein und kann sich langsam zurechtfinden. 

Gut gefällt mir die Aufspaltung in zwei unterschiedliche Geschichten bzw. Erzählstränge, die sich durch ihre Gegensätzlichkeit gut ergänzen. Dabei erlebt die Protagonistin im Prinzip beide Erzählstränge, den einen direkt und den zweiten mittels Tagebucheinträgen. Während zunächst der Tagebuchstrang überwiegt, ist er im zweiten Teil des Buches deutlich im Hintergrund. Gerade am Ende hätte man hier aber noch etwas weiter ausschmücken können, damit das Verhältnis aus Zeit und Handlung besser zusammenpasst. Die wohl große Überraschung am Ende, war für mich keine, da sie sich ab Mitte des Buches schon stark abzeichnet. Somit verliert für mich das Ende etwas an Spannung.

Der Schreibstil beider Autoren gefällt mir gut und sie haben es geschafft, ein harmonisches Ganzes abzugeben. Dabei kommt ihnen wohl auch das Format mit den zwei Erzählsträngen zu Gute. Vor allem die Beschreibung der Welt ist detailreich und dennoch nicht ausufernd. So bekommt man einen guten Eindruck, wie es ist in der Welt von Trance zu leben.

Die Protagonistin trägt die Handlung hauptsächlich. Neben einiger Actionszenen gibt es auch ruhige Szenen, die einen guten Einblick auf die Gefühle und Motive der Protagonistin zulassen. Dabei gelingt es den Autoren auch seliges für die Antagonistin zu schaffen, sodass man auch ihre Position verstehen kann.

Das Buch hat es geschafft mich zum Nachdenken anzuregen. Viele Dinge werden angesprochen, die in der heutigen Zeit nicht optimal verlaufen. Bei mir ist dabei aber oft die Verbundenheit zum Buch und den Personen auf der Strecke geblieben und ich habe innegehalten und meinen Gedanken freien Lauf gelassen.

Fazit

Trance ist für mich eine tolle Dystopie. Die Ausgangssituation ist eine ähnliche, wie bei vielen, aber die Autorinnen schaffen es, daraus etwas Besonderes zu machen. Die Geschichte lebt weniger von Action und rasanter Entwicklung als viel mehr von einer sich langsam entwickelnden Geschichte, die viele Denkanstöße gibt. Dabei bleibt für mich die Geschichte eher im Hintergrund und die Verbundenheit zu ihr leidet etwas. Alles in allem ein tolles Buch, dass sich gut von den bekannten Dystopien abhebt und sich 4 Federn verdient hat.

*Quelle: Verlag/Autor

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