Traditionen umgeben uns. Egal ob Familie, Wohnort, Verein, Kulturkreis, … überall stoßen wir auf Traditionen. Oft folgen wir diesen unbewusst, da sie uns von Kindesbeinen an eingebläut worden sind. Wenn man im Duden das Wort nachschlägt, findet man zunächst folgende Bedeutung:
„etwas, was im Hinblick auf Verhaltensweisen, Ideen, Kultur o. . in der Geschichte, von Generation zu Generation [innerhalb einer bestimmten Gruppe] entwickelt und weitergegeben wurde [und weiterhin Bestand hat]“ weiterlesen »

Blogs sind so unterschiedlich wie wir Menschen und unsere Interessen. Bloggen soll in erster Linie Spaß machen, individuell sein und ich sollte mich selbst in meinem Blog widerspiegeln. Wozu brauche ich also ein Blogkonzept? Kann ich nicht einfach loslegen mit dem Bloggen?

Lange Zeit habe ich mich mit diesen Fragen gar nicht beschäftigt. Ich habe einfach nach Lust und Laune gebloggt, wie es mir gerade Freude gemacht hat. Fast zwei Jahre lang ging das so und es war auch in Ordnung. Irgendwann kommt aber der Punkt, an dem man sich weiterentwickelt und den Blog auch eine Spur konsequenter betreiben will. weiterlesen »

„Kein Mensch muss müssen und ein Derwisch müsste.“ Ich habe nicht viele Werke der deutschen Literaturgeschichte gelesen in der Schule. Und diejenigen, die ich gelesen habe, fand ich bis auf zwei Ausnahmen katastrophal. Einzig Lessings Nathan der Weise hat mich voll überzeugt. Dieses Zitat prägt mittlerweile mein Leben, es ist für mich ein Art Kodex geworden, denn ich habe mich all zu oft davon treiben lassen, was andere von mir erwarten bzw. was ich denke, was andere von mir erwarten. Zum Jahresende an Weihnachten und Silvester kommen diese alten Gefühle wieder hoch, denn man wird einfach von so vielen Seiten bombardiert mit Eindrücken, kritischen, abwertenden Fragen und den Vorstellungen der Gesellschaft.  weiterlesen »

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Kaum ein fantasybegeisterter Leser kennt es nicht: Das Wappen von Hogwarts. Doch nicht nur in Harry Potter, sondern auch in vielen anderen Werken wird der Leser mit Heraldik konfrontiert. Genau wie in der realen Welt, erfüllen diese Wappen meist eine wichtige Aufgabe. Doch warum gibt es eigentlich Heraldik und welche Rolle spielte sie in der Geschichte?

Schon sehr früh haben sich Heerführer in Asien und dem Mittleren Osten eigene Symbole auf Schilde und Fahnen. Dies haben dann auch die Grichen und Römer aufgegriffen. Eine tragende Bedeutung bekamen sie dann aber im Mittelalter. Stellt euch vor, ihr geht in euren Lieblingssupermarkt zu den Dosengetränken. Ihr sucht euer Lieblingsgetränkt, eine Dose Cola. Leider sind die Regale nicht beschriften und die Dosen haben keinerlei Etikett, ihr seht also nur hunderte von silbernen Dosen. So ähnlich hätten sich wohl die Ritter in einer Schlacht gefühlt ohne Heraldik. Die Rüstungen waren auf die schnelle nicht zu unterscheiden und das eigene Überleben hing davon ab, seine Feinde frühzeitig zu erkennen und von seinen Freunden als Freund erkannt zu werden.

Im Laufe der Zeit entwickelten sich eine Vielzahl von Schilden, da jeder Ritter ein individuelles Wappen wollte. Dies führte zu zunehmender Verwirrung, gerade während des ersten Kreuzzuges. So etablierten sich Erbschilde und bereits die zweiten Kreuzfahrer führten voller Stolz die gleichen Wappen in die Schlacht, wie ihre Vorfahren. Fortan fanden sie auch bei Turnieren eine Verwendung. Denn mit dem Wappen konnte schnell jeder Ritter seinem Haus zugeordnet werden.

Im Anschluss daran, in der Renaissance, erfüllten die Wappen vor allem eine Aufgabe. Sie erlaubten den meist analphabetischen Rittern die Zuordnung von Dokumenten. Da es jedoch eine Vielzahl von Wappen gab, entstand das Amt des Herolds. Ein Herold war eine „Datenbank“ für Wappen und sollte die Übersicht über die Wappen behalten und sie identifizieren können. Auch wurden nun die Wappen auf immer mehr Bereiche übertragen und sie verloren mehr und mehr die rein militärische Bedeutung. Auch bürgerliche Wappen kamen in Mode. Sie wurden oftmals von Kaufleuten oder anderen einflussreichen Bürgern an die eigene Familie gestiftet. So konnte der wichtige Schriftverkehr beglaubigt werden. Auch ich habe das Glück ein eigenes und historisches Familienwappen führen zu dürfen. Meine Vorfahren waren Münzschläger, was sich auch im Wappen (und meinem Namen) widerspiegelt. Und damit ihr euch jetzt selbst ein Bild meines Familienwappens machen könnt, hier ist es:

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Ich persönlich finde so eine Familiengeschichte sehr faszinierend. Eifrige Follower meiner Social-Media-Kanälen haben bestimmt schon ein Bild von meinem eigenen Wappenring gesehen.

Wie bereits oben angesprochen kommen auch in Fantasywerken Wappen vor. Diese sind meist allerdings auf den Ursprung der Heraldik reduziert. Oftmals ist es ein einfaches Schild mit einem Wappen oder Symbol. Das reicht für Fantasywelten auch vollkommen aus, um dem Leser eine Information mit zu geben, ohne ihn aber zu überfordern. Wappen werden oftmals dazu eingesetzt um bestimmte Eigenschaften einer Gruppe von Personen oder Wesen zu transportieren. Betrachten wir nocheinmal das Wappen von Hogwarts:

Es ist aufgebaut aus 5 einzelnen Wappen. In der Mitte steht einfach nur ein „H“ für Hogwarts. Das ist noch nicht so spektakulär. Interessanter wird es, wenn wir uns die einzelnen Wappen der vier Häuser anschauen. Jeweils ein Tier steht für ein Haus und soll auch die wichtigsten Eigenschaften der Schüler des jeweiligen Hauses zeigen. Da hätten wir die durch einen Adler repräsentierten Ravenclaws. Der Adler, wie auch die Ravenclaws stehen für ausdrücklich hohe Intelligenz. Huffelpuff wird durch einen Dachs repräsentiert. Dieser steht vor allem für Fleiß und Durchhaltevermögen, genau wie die Huffelpuffs. Die zwei weiteren Häuser besitzen deutlich offensichtlichere und bekanntere Wappentiere. Auf der einen Seite die Schlange für Slytherin. Sie steht für das „Böse“, List, Ehrgeiz und Stolz. Der große Konkurrent Gryffindor wird durch einen Löwen repräsentiert. Mutig, Stark, mächtig sind seine Eigenschaften.

Auch in vielen anderen bekannten Werken taucht Heraldik auf. Ob in Herr der Ringe, Game of Thrones, sie versorgen stets den Leser, oft unterbewusst, mit einer Information, da wir automatisch bestimmte Symbole mit einer Bedeutung verbinden.

Wie wir sehen, unterstützen die Wappen der Häuser die Charaktere der Protagonisten. Dies ist ein schönes Beispiel, wie sinnvoll es sein kann, auf einfache Wappen in einem Buch zurückzugreifen um dem Leser Informationen zu geben, ohne dass die der Leser als Infodump brandmarkt. Wappen sind also, richtig eingesetzt, ein mächtiges Werkzeug für (Fantasy-)Autoren. Und nun viel Spaß beim Erstellen eigener Wappen für die eigene Fantasywelt!

028 Magie sit was ich denke

Zur Abrundung der drei Interviews zum Thema Magie, werde ich das Thema aus Sicht der Frage „Was ist Magie eigentlich?“ angehen und versuchen den Begriff und das Wesen der Magie etwas näher zu beleuchten. Wer die Interviews noch nicht gelesen hat, hier kommt ihr zu den dreien, mit einem Leser, einem Autor und einem Logiker. Dabei werde ich keinesfalls eine vollständige und allumfassende Einteilung und Definition vornehmen, sondern mich auf einige Schwerpunkte konzentrieren:

Der Duden besagt, Magie ist „eine geheime Kunst, die sich übersinnliche Kräfte dienstbar zu machen sucht.“

Meines Erachtens gehört Magie zu den wichtigsten Werkzeugen eines Fanatsyautors. Fantasy beschäftigt sich mit Welten und Phänomenen bei denen unsere realen Gesetzmäßigkeiten (teilweise) außer Kraft gesetzt sind. Somit kann man alles unter Magie zählen, was unsere bekannten Naturgesetzte außer Kraft setzt, egal in welcher Art und Weiße. Das ist auch der Grund, warum es so viele verschiedene „Arten“ von Magie gibt.

Grundsätzlich Besitz Magie keine „Gesinnung“, ist also weder gut noch böse. Sie ist nur ein mächtiges Werkzeug, ähnlich wie ein Schwert. Ich kann Schwache beschützen, aber auch Tod und Verderben über die Welt bringen. Dennoch kann man bestimmte Zauber der Schwarzen oder Dunklen Magie zuordnen, wie z.B. die verbotenen Flüche in Harry Potter. Daneben gibt es offensichtlich auch Magie, die anderen hilft, sogenannte weiße Magie. Darunter fallen meines Erachtens Heilzauber. Die breite Masse der Zauber gehören aber zur Grauen oder Neutralen Magie. Diese können sowohl Gutes als auch Böses bewirken, je nach dem, wie sie verwendet werden. Ein klassisches Beispiel wäre ein Feuerzauber, der ein Lagerfeuer entfacht um zu wärmen oder eine Stadt in Brand setzt um zu zerstören.

Alle Zauber lassen sich stets einer dieser drei Kategorien zuordnen. Daneben kann man Zauber aber noch anders unterteilen, weniger nach ihrer Wirkung sondern nach ihrem Preis. Das ist auch eine weitere wichtige Eigenschaft, die Magie haben sollte. Zauber sind etwas sehr Mächtiges und sollten immer einen Preis einfordern. Nur so kann eine Ausgewogenheit zu klassischen Waffen und Methoden sichergestellt werden. Der Preis kann ganz unterschiedliche Formen annehmen.

Eine sehr häufig antreffende Form ist, dass jeder Zauber Kraft, Energie, Willenskraft oder Lebenskraft kostet, genauso, als ob man die Tätigkeit ohne Magie ausüben würde. Ein andere Ansatz ist die Elementarmagie, die auf der Anrufung oder dem Einsatz eines oder mehrerer Elemente geschieht. In der Regel sind dabei die vier Grundelemente Erde, Feuer, Wasser und Luft „zuständig“. Gerade bei dunkler Magie kann der Preis auch aus Blut oder einem Tier- oder Menschenopfer sein. Da es fast unendlich viele Möglichkeiten gibt Magie zu gestallten, möchte ich es an dieser Stelle bei diesen belassen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wie Magie gewirkt werden kann. Eine gängige Möglichkeit ist, dass sich der Magier im Kopf vorstellen muss, was passiert, damit die Magie genau diese Wirkung erzielt. Eine weitere Anwendungsform ist das sprechen oder denken eines entsprechenden Zaubers oder Wortes, oft in einer alten Sprache. Dabei kann der Autor sich eine eigen Sprache basteln. Gerade wenn Magie eine sehr seltene Gabe ist und die Sprache alt, bedarf es keiner komplexen Grammatik oder eines kompletten Wörterbuches. Einige, wenige noch bekannte Wörter reichen vollkommen aus.

Daneben gibt es in meinen Augen auch zwei wichtige Methoden, Magie wirken zu lassen, die nicht unbedingt vom Magier ausgehen. Die erste Möglichkeit wäre eine Anrufung eines Gottes, der dann, je nach Lust und Laune, den Zauber wirkt oder auch nicht. Die zweite Methode ist, Magie durch ein magisches Artefakt wirken zu lassen. Dies ist eine exzellente Möglichkeit jedem Bewohner der Welt einen Zugang zur Magie zur ermöglichen. Dabei sind aber die Anzahl der „Zugänge“ natürlich auf die geringe Anzahl an magischen Artefakten beschränkt und somit entsteht schon ein Konflikt in der Welt.

Eine wichtige Rolle für die Geschichte spielt auch das Ansehen und die Verbreitung von Magie. Hier gibt es keinerlei Grenzen. Es kann jeder Bewohner Magie wirken können, oder nur wenige Begabte. Gerade, wenn es nur wenige Begabte gibt, die vielleicht auch schon viel Unheil über die Welt gebracht haben, bietet es sich an, Magie als in der Öffentlichkeit versöhnt und gefürchtet darzustellen. Dies ist aber natürlich keine Pflicht.

Zum Schluss sei noch gesagt, dass in jedem Buch eine ganz eigene Magie innewohnt, nämlich die Magie des geschriebenen Wortes. Diese offenbart sich jedem Leser auf eine individuelle Art und Weiße und macht die Faszination des Lesens für mich aus. In diesem Sinne, lasst euch von Büchern verzaubern!