1.800 Anschläge. Was auf den ersten Blick willkürlich klingt, ist für den informierten, mitlesenden Autor eindeutig. Aus 1.800 Anschlägen besteht eine Normseite. 1.800 Anschläge sind aber auch meine tägliche Routine seit dem 01.01.2020. Anders ausgedrückt, ich „muss“ jeden Tag 30 Zeilen mit je 60 Anschlägen „zu Datei bringen“. 

Das letzte Jahr war für mich ein Rückschritt. Weder habe ich die Lust noch die Zeit gefunden an meinem Buch zu schreiben, noch habe ich regelmäßig Beiträge hier auf dem Blog veröffentlicht. Auch habe ich es nicht geschafft, eine einzige Buchmesse oder Convention zu besuchen um mich mit Gleichgesinnten zu treffen und inspirieren zu lassen. Natürlich hatte ich einige turbulente Zeiten im letzten Jahr, aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. 

Jedes Mal, wenn mich die Lust gepackt hatte zu schreiben, da waren die bisher für mein Buch geschriebenen rund 50 Seiten. Diese zuerst zu lesen, um einen guten Wiedereinstieg zu schaffen, haben mich stets demoralisiert, denn ich habe jeden Punkt und jedes Komma innerlich kritisiert. Auch sah ich das Ziel von rd. 333 Seiten bzw. 600.000 Anschlägen und mir war bewusst, welch weiter Weg noch vor mir liegt. So habe ich mich selbst mit Ausreden auf bessere Zeiten vertröstet und insgesamt ein Jahr verschwendet, indem ich gut und gerne ein Buch hätte schreiben könne. 

Doch Lamentieren und Jammern bringt nichts, also habe ich mir für 2020 vorgenommen, mein Buch zumindest zu Ende zu schreiben. Ans Überarbeiten und Veröffentlichen will ich noch gar nicht denken, denn ich will einen Schritt nach dem anderen tun. Statt eines großen Ziels (600.000 Anschläge) habe ich mir viele kleine Ziele gesetzt. Ich will 333-mal 1.800 Anschläge schreiben, und zwar jeweils 1.800 an jedem Tag des Jahres, bis das Wort „Ende“ geschrieben werden kann. 

Mit diesem Ziel habe ich jeden Tag eine machbare Aufgabe, die auch trotz Stress und anderen Terminen gut zu bewältigen ist. Im Schnitt brauche ich dafür 10 bis 20 Minuten. Dabei ist mit inbegriffen, die exakt geschriebenen Anschläge in meine Kontrolltabelle einzutragen. Ich versuche generell nicht zu weit über das Ziel hinauszuschießen, auch wenn es mal gut läuft. Lieber mache ich mir ein paar Notizen für den nächsten Tag und belasse es dabei. Im Schnitt schreibe ich so rd. 2.188 Anschläge seit 01. Januar täglich. Ausreden zählen nicht mehr. 

Genauso wichtig wie die eigene Motivation ist in meinem Fall meine Partnerin. Sie unterstützt mich bei meinem Ziel sehr gut. Es ist für sie kein Problem, wenn ich nach Hause komme und erstmal für 20 Minuten zum Schreiben verschwinde. 

Übrigens habe ich mich für Anschläge entschieden. viele Autoren, mit denen ich gesprochen habe, rechnen in Worten. Ich vermute, das kommt auch etwas getrieben vom Nanowrimo, wo, soweit ich weiß, die geschriebenen Wörter gezählt werden. Auch wenn man gut Durchschnittswerte bilden kann, aus wie vielen Anschlägen ein Wort besteht, ist das für mich als Zahlenfreak zu ungenau. Lieber legt man sich’das Ziel so fest, dass man selbst zufrieden damit ist und sich nicht schon damit rumärgern muss. 

Damit wächst mein Projekt seit Januar nun stetig und ich kann mir meine Erfolge schnell vor Augen halten und mich damit weiter motivieren. Gleiches gilt nun auch wieder für meine Blogarbeit, die zunächst noch etwas kürzer treten muss. Ich will aber mindestens einmal pro Monat hier etwas posten. Wir lesen uns dann also wieder im März.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.