Das Dunkle Wort | High Fantasy | Sylvia Englert | Knaur | 400 Seiten | 01.03.2018 | Taschenbuch 12,99 € | E-Book 10,99 €

Sylvia Englert war mir bisher vor allem ein Begriff als Autorin für Schreibratgeber. Ihre Bücher haben mir am Anfang sehr geholfen, mich näher mit dem Schreiben zu befassen. Als ich dann das das High Fantasy Buch von ihr sah, dass auf den ersten Blick nach meinem Geschmack zu sein schien, war meine Neugier geweckt.

Klappentext*

Er war der größte Magier seiner Generation – bis er sich zu tief in die Dunkelheit wagte. Wie weit wird er nun gehen, um seine Heimat zu retten?

Das Orchideenreich Skaidar schwebt in höchster Gefahr: An seiner nördlichen Grenze ist ein Heer aufmarschiert, das von unheimlichen Glasklingen-Kriegern begleitet wird, während gleichzeitig ein seltsamer Zauber von der Hauptstadt ausgehend immer weitere Teile des Landes zu Kristall erstarren lässt. Nur einer kann jetzt noch helfen, und so schickt Idassa, oberste Magierin und Beraterin des Königs, einen verzweifelten Hilferuf an ihren ehemaligen Mentor Terwyn. Doch der hat sich geschworen, nie wieder Magie einzusetzen, seit er eine nicht wiedergutzumachende Schuld auf sich geladen hat …

Kritik

Der Einstieg in das Buch ist genau nach meinem Geschmack. Ein Prolog, der Fragen aufwirft, der neugierig macht, der den Leser aber nicht kopfüber in eine fremde Welt schmeißt, in der er sich verloren fühlt. Auch verzichtet die Autorin auf eine überladene Actionszene zum Einstige, was mir besser gefällt. So ist es ein sanftes, aber spannendes Hineingleiten in die Geschichte. Der Plot ist spannend angelegt und birgt so manche Überraschung. Toll finde ich, wie die Vorgeschichte des Hauptprotagonisten Terwyn hineingeflochten wird. Leider lässt dies zum Ende der Geschichte nach. Die verschiedene Erzählstränge werden am Ende gut, aber etwas abrupt zusammengeführt.
Der Schreibstil der Autorin tut sein übriges. Einzig viele Flüche sind an unseren Sprachgebrauch angelehnt, ohne dass man viel über die Religion oder die Traditionen dieses Landes erfährt. Hier fehlt mir etwas die Authentizität dieser Welt.
Im Gegenteil dazu sind die Charaktere mit Liebe zum Detail gestaltet und sind keine Charaktere von der Stange. Sie bieten alle ihre eigene Geschichte, die sie sehr nahbar und authentisch werden lassen. Dabei sind die Handlungen der Protagonisten meist nachvollziehbar und erscheinen sehr glaubwürdig. Besonders der Hauptprotagonist Terwyn macht über das Buch hinweg eine erstaunliche Entwicklung durch, was ihn zu einem vielschichtigen und tollen Helden macht.
Begeistert hat mich auch das Magiesystem dieser Welt. Dieses ist sehr durchdacht und ist daher sehr ausgewogen. Das einzige was mich hier stört, ist, dass die teilweise selbstlose Arte der Magier und der Preis den sie für Magie zahlen müssen nicht immer glaubwürdig ist, vor allem auf das Alter von Terwyn bezogen. Hier fehlt mir etwas die Vielschichtigkeit, wie die Magier mit dieser Thematik umgehen.

Die Lösung des Plots war gut und schlüssig. Für mich ist damit die Geschichte abgeschlossen, allerdings hat es den Anschein, dass sich die Autorin eine Türe offenlässt für eine Fortsetzung. Und ganz am Ende zieht es sich etwas in die Länge, was nicht mehr nötig gewesen wäre. Auf die letzten Seiten hätte man gut verzichten können.

Fazit

Das Dunkle Wort hat mich sehr begeistert. Das Buch bietet alles, was gute Fantasy Unterhaltung braucht. Vielschichtige Helden, einen tollen Plot, eine interessante Welt und ein ausgewogenes Magiesystem. Dennoch gibt es einige Punkte, die nicht ganz in das Bild passen und nicht perfekt gelungen sind. Im Ganzen betrachtet ist es aber ein tolles Buch, dass 4 Federn verdient hat.

*Quelle: Verlag/Autor

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