Der Name des Windes ist der erste Teil der Königsmörder-Trilogie von Patrick Rothfuss. Lange stand das Buch bei mir im Regal, ehe ich es nun endlich geschafft habe und die bisher erschienen Bücher (Teil 1, Teil 2.1 und Teil 2.2) gelesen habe. Diese Rezension behandelt das erste Buch. Es umfasst 864 Seiten und ist bei der Hobbit Presse erschienen.

Klappentext*

»Vielleicht habt ihr von mir gehört« … von Kvothe, dem für die Magie begabten Sohn fahrender Spielleute. Das Lager seiner Truppe findet er verwüstet, die Mutter und den Vater tot – »sie haben einfach die falschen Lieder gesungen«. Wer aber sind diese Chandrian, die weißglänzenden, schleichenden Mörder seiner Familie? Um ihnen auf die Spur zu kommen, riskiert Kvothe alles. Er lebt als Straßenjunge in der Hafenstadt Tarbean, bis er auf das Arkanum, die Universität für hohe Magie aufgenommen wird. Vom Namenszauber, der ihn als Kind fast das Leben gekostet hätte, erhofft sich Kvothe die Macht, das Geheimnis der sagenumwobenen Dämonen aufzudecken.

Im Mittelpunkt der Königsmörder-Chronik steht ein großer Magier und leidenschaftlicher Wissenschaftler, ein Musiker, dessen Lieder sogar Sänger zum Weinen bringen … und ein schüchterner Liebhaber.

Kritik

Der Einstieg in das Buch hat mich sehr neugierig gemacht, denn es wird direkt Spannung erzeugt. Und kurz darauf wechselt die eschichte in eine ganz andere Richtung, als man annehmen kann. Denn es ist nicht der mittlerweile klassische Einstieg in eine klassische High-Fantasy-Erzählung!

Der Schreibstil von Patrick Rothfuss gefällt mir sehr gut. Er schafft es, auf beeindruckende Weiße den Leser in seinen Bann zu ziehen und mit seiner Erzählung zu fesseln. Dabei liegt das besondere darin, dass er zwei Geschichten sehr gut miteinander verwebt und daraus ein gelungenes Werk erschaffen hat. Die Gegenwart unterbricht immer wieder gekonnt die Erzählung von Kvothe und erzeugt so zusätzliche Spannung. Dabei wächst einem Kvothe sehr schnell ans Herz, auch wenn, oder gerade will manche seiner Charakterzüge eher abschrecken, ist es ein sehr lebensnaher Charakter, mit dem man sich sehr gut identifizieren, mitleiden und mitfreuen kann. Leider fehlt mir zu einem gewissen Teil die Motivation, warum er nun seine Geschichte erzählt. Das ist für mich nicht zu 100% schlüssig.

Daneben stehen die Nebenfiguren in der Gegenwart, von denen es auch nur zwei nennenswerte gibt klar in seinem Schatten und es wird nur angedeutet, dass diese sich auch auf Augenhöhe mit Kvothe sind. In seiner Erzählung hat er aber genügen Nebenfiguren, die – kurz gesagt – großartig sind ohne ihm aber den Raum zur Entfaltung zu nehmen. Einzig seine großen Gegenspieler sind mir etwas zu geheimnisvoll.

Der Plot und der Spannungsbogen sind aber für mich die Stars der Geschichte und stellen selbst eine geniale Hauptfigur in den Schatten. Die Gegenwart lässt immer wieder anklingen und gibt Versprechungen, was wir noch alles hören werden im Verlauf der Trilogie. Und jedesmal, wenn man denkt, jetzt kommt er zu einem dieser Punkte, geht es doch mit was ganz anderem weiter. Dabei kommt allerdings keinerlei Langeweile auf, sondern es steigt die Spannung ins Unermessliche, ehe Rothfuss ein Erbarmen hat und dem Leser einen kleinen Brocken hinwirft. Dabei schafft er es eine faszinierende Welt mit beeindruckendem Magiesystem zu erschaffen, die mich ganz in ihren Bann gezogen hat.

Fazit

Rothfuss schafft es, aus einem schwierigen Setting des Geschichtenerzählens eine beeindruckende Geschichte zu spinnen, die die Erinnerung an die Geschichtenabende mit meinem Großvater weckt. Das schafft er, ohne zu irgendeinem Zeitpunkt Langeweile aufkommen zu lassen. Damit reiht er sich in die Reihe großartiger Autoren um Tolkien ein und ist zurecht im gleichen Verlag erschienen. Von mir gibt es dafür volle 5 Federn!

*Quelle: Hobbit Presse

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