Die Furcht des Weisen ist Teil 2 der Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss. Es ist ebenso wie Teil 1 in der Hobbit Presse erschienen. In Deutschland wurde das umfangreiche Werk in Zwei Bücher aufgeteilt, die entweder einzeln oder zusammen im Schuber erhältlich sind. Da diese beiden Teile faktisch ein Buch bilden, handelt meine Rezension auch von beiden.

Klappentext*

Eine Intrige zwingt Kvothe die arkanische Universität zu verlassen. Seine Suche nach den sagenumwobenen Chandrian, die seine Eltern getötet haben, führt ihn an den Hof von Maer Alveron, und weiter zu den sturmumwogten Hügeln von Ademre. Schließlich gelangt er in das zwielichtige Reich der Fae, wo er der sagenumwobenen Felurian begegnet, der bisher noch kein Mann widerstehen konnte und auch ihn durch ihre märchenhafte Schönheit fast willenlos macht. Nur durch eine List kann er sich aus ihren Armen befreien. Und sein Weg führt ihn weiter zu den stillen Kriegern der Adem, von denen er die hohe Kunst des Lethani erlernt und das Schwert Saicere verliehen bekommt. Mit ihm und einem von Felurian gewobenen Schattenmantel tritt er die Reise zurück zum Hof des mächtigen Maer an, doch unterwegs wartet entsetzliches Unheil auf ihn …

Eine Geschichte voller Poesie und Musik, voller Leidenschaft, aber auch voller Intrigen, dunkler Geheimnisse und Magie.

Kritik*

Rothfuss gelingt der Einstieg in seine Fortsetzung optimal ohne irgendeinen Stilbruch. Wenn man nicht ein neues Buch aufgeschlagen hätte, würde man es gar nicht bemerken. Kvothe ist nach wie vor ein Protagonist, der eine unheimliche Faszination auf mich ausübt und an dem es auch in diesen über 1000 Seiten viel Neues zu entdecken gibt. Dabei schafft es der Autor auch die Geschichte überraschend zu halten, trotz der Ausblicke bzw. Spoiler in Teil 1. Auch der zweite Teil hält einige Andeutungen bereit und man fragt sich als Leser andauernd, wann ist es denn endlich soweit. Stattdessen wird eine ganz andere Geschichte angeschnitten und man wundert sich stellenweise über die Vielfalt und kommt nicht umhin schnell weiter zu lesen. Dennoch war mir in diesem Teil, der ein oder andere Abstecher zu umfangreich und ausführlich erzählt. Hier hätte man sich etwas knapper halten können, um so den Umfang des Buches etwas zu verringern. Den ich finde aufgrund der aus Teil 1 fest vorgegeben Struktur, ist der zweite Teil von seinem Umfang schon sehr an der Grenze und sollte sich Rothfuss an seine Vorgabe drei Tage – drei Bücher halten wollen, darf der dritte Teil auf keinen Fall noch länger sein. Wie er darin all seine Anspielungen auf die Zukunft noch vernünftig unterbringen will, bleibt mir ein Rätsel.

Das schöne an Teil 2 ist, aber die Mischung aus bereits bekanntem und neuen Dingen, seien es nun Landschaften, Charaktere oder Geheimnisse. So bleibt es von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Einzig manche Situationen scheinen sich mir zu wiederholen oder sehr ähnlich sein. Hier hätte man auch etwas knapper und zielgerichteter sein können.

Gerade einige Nebencharaktere finde ich sehr gut passend und authentisch. Hier zeigt er eine noch größere Vielfalt, die mich beeindruckt und sehr genau an die Realität heranreicht. Auch das Profil schon bekannter Charaktere gewinnt noch mal an Schärfe!

Der Schreibstil von Rothfuss ist nach wie vor einen Wucht! Selten zuvor, entstand eine Geschichte so vor meinem inneren Auge und zeitweise dachte ich, ich sitze mit in der Gaststätte und lausche Kvothes Erzählung.

Fazit

Rothfuss hat mit dem ersten Teil eine hohe Hürde geschaffen, die sehr hoch ist. Dennoch hat man fast keine Zweifel, dass er dieses Niveau halten wird. Für meinen Geschmack bleibt er aber ganz leicht darunter, aufgrund weniger Längen in seinem Buch. Dennoch hat auch dieser Teil volle fünf Federn verdient und die Vorfreude auf den letzten Teil nur noch gesteigert. Auch wenn mir schleierhaft ist, wie Rothfuss aus seinen eigenen Vorgaben ein plausibles Ende finden wird.

*Quelle: Hobbit Presse

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