Heute dreht sich alles um Feuerstimmen. Das Buch ist im Piper Verlag erschienen und stammt aus der Feder von Christoph Hardebusch. Das besondere an diesem Buch ist, dass es in Zusammenarbeit mit der deutschen Metal Band Van Canto entstanden ist. Diese hat ein Gleichnamiges Album Voices of Fire erarbeitet und fast zeitgleich veröffentlicht. Da Van Canto eine meiner Lieblingsbands ist, war ich sehr gespannt darauf, wie sich diese Kooperation in den Werken niederschlägt. Das Buch ist seit 17.03.2016 im Buchhandel zu erwerben. Ich habe dies getan und mit Begeisterung gelesen. Zum Glück kam das Album von Van Canto schon eine Woche früher raus, sonst hätten diese beiden Werke sicherlich um meine Zeit gekämpft.

Erster Eindruck

Das Buch gibt es sowohl als Taschenbuch, als auch als E-Book. Die Printausgabe umfasst 489 Seiten. Das Cover zeigt einen schwarzen Kreis indem ein silberner Drache und um ihn herum Verzierungen angebracht sind. Um den Kreis herum wird ein Feuer in Orange- bis Gelbtönen angedeutet. In der gleichen Farbe ist der Titel gehalten. Auf der Innenseite des Einbands darf sich dann die Band Van Canto zusammen mit dem Autor präsentieren. Auch eine kleine Abbildung des Albums findet man hier, dessen Cover identisch gestaltet ist. Ebenfalls befindet sich am Anfang eine schön gestaltete Karte, besonders deren Farbgebung, Grautöne, spricht mich sehr an. In unregelmäßigen Abständen sind auf einer extra Seite die verschiedenen Songtitel mit ein paar Zeilen Text abgedruckt. So kann man sich vor einem Abschnitt den passenden Titel anhören.

Inhalt

Der Schrecken war vor langer Zeit besiegt worden und in den Tiefen des Meeres begraben. Über die Jahre wurde die Erinnerungen zu Geschichten, Legenden und Liedern und die Wahrheit geriet in Vergessenheit. Doch das Böse rührt sich wieder und bringt Zwietracht über die Menschen. Die junge Königin Elena macht sich mit ihrer Leibwächterin auf die Fährte ihres Vorfahren um einen Möglichkeit zu finden ihr Land zu beschützen. Dabei trifft sie auf den Barden Aidan mit seinem Gefährten. Er war einst ein angesehener Barde an den Königshäusern, doch mittlerweile ist er ein Herumtreiber, der sich lieber betrinkt als zu singen. Er scheint aber eine unheimliche Macht zu haben, verschließt sich aber vor dieser aus Angst vor seinen Taten in der Vergangenheit und flüchtet vor seiner Verantwortung. Dennoch begleitet er die beiden auf Ihrer Reise um das Orakel im Land des ewigen Nebels zu finden. Dieses erklärt Aidan sein Schicksal, das Fortbestehen der Welt hängt von ihm ab. Zunächst weigert er sich, seiner „Pflicht“ nachzukommen, doch dann gerät alles in Gang und er versammelt die Barden zum letzten Kampf. Nur wenn sie in vollkommener Harmonie singen, kann es gelingen das Schrecken erneut zu besiegen.

Zitat des Buches

„Singt mit mir!“ Seine Stimme erfüllte die Welt. Elena konnte gar nicht anders als mit einzustimmen. Die Melodien wuchsen über sie hinweg, füllten sie aus. Der Rhythmus wurde zu ihrem Herzschlag. Jeder Schmerz war vergessen, verging vor der Macht der Musik.

Kritik

Man folgt dem Geschehen abwechselnd (Kapitelweise) aus der Sicht von Aidan und Elena. Dabei dauert es nicht lange, bis sich ihre Wege kreuzen und sie den restlichen Weg gemeinsam zurücklegen. Dabei sind die Perspektivwechsel sehr erfrischend und gut gestaltet. Man kriegt einen guten Einblick in die beiden Hauptfiguren ohne der Meinung zu sein, der Autor bevorzugt die eine. Der Erzählstil liest sich flüssig. Hin und wieder stößt man allerdings auf ein Wort, das heutzutage nicht mehr Gebräuchlich ist, was sich aber sehr gut in die Fanatsywelt einfügt.

Die Figuren sind durchdacht und nicht einseitig gestaltet. Sie besitzen Stärken und Schwächen. Gerade letztere scheinen aber bei Aidan zu überwiegen und so dauerte es recht lange, bis ich eine Nähe zu ihm aufbauen konnte. Elena scheint hier das perfekte Gegenstück zu sein, da bei ihr ihre Stärken überwiegen. Die weiteren Figuren bleiben bis auf Revus stets im Hintergrund. Dieser schafft es aber, obwohl nicht Perspektivfigur, vereinzelt Aidan die Show zu stehlen. Hier hätte ich mir manchmal gewünscht mehr über ihn zu erfahren. So haftet ihm etwas geheimnisvolle an, was meine Neugier aber nie ganz befriedigen konnte.

An Action mangelt es nicht, man könnte auch sagen, dass sich die Protagonisten von Kampf zu Kampf hangeln. Dennoch sind die Kampfszenen abwechslungsreich und sehr detailliert beschrieben, sodass sie vor dem inneren Auge entstehen können. Nur der letzte Kampf kommt mir im Vergleich zu den restlichen Kämpfen etwas kurz und abgehackt vor.

Die Story kommt ohne große Nebenhandlung aus und hat den typischen Verlauf einer Heldenreise. Man bleibt dabei von großen Überraschungen verschont. Für mich war selbst die Liebelei zwischen den zwei Protagonisten vorhersehbar. Dennoch erfüllt sie für den Erfolg der Mission einen wichtigen Punkt und hebt sich so von manch einer Romanze ab.

Die Magie spielt eine wichtige Rolle im Werk. Leider sind mir die Gesetzte und Möglichkeiten der Magie zu umkonkret dargestellt und so scheint deren Einsatz teilweise willkürlich zu sein und man fragt sich an manchen Stellen, warum hier keine Magie verwendet wird.

Zu den häufig in Fantasywelten anzutreffenden vier Elementen gesellt sich hier ein fünftes, die Harmonie, dazu. Dies ist eine erfrischende Idee, die mir sehr gut gefallen hat. Die Elemente werden je von einem Drachen verkörpert. Als Drachenfan, hätte ich mir gewünscht, dass diese deutlicher in Erscheinung treten.

Begeistert hat mich das Zusammenspiel zwischen Buch und Musik. Die Stücke greifen die Story auf und geben eine tolle Untermalung zum jeweiligen Abschnitt des Buches. So ist es mir sehr leicht gefallen die Stimmung aufzunehmen und mit Begeisterung zu lesen.

Fazit

Feuerstimmen ist ein tolles Buch. Mir hat es Spaß gemacht und ich habe es schnell und zügig zu Ende gelesen. Allerdings gibt es einige kleiner Schwächen, sodass es ein gutes Fantasybuch ist. Die Kooperation mit Van Canto macht es zu etwas Besonderem und ist ein klares Alleinstellungsmerkmal. Ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung dieser wunderbaren Kooperation gibt!

Ich gebe dem Buch insgesamt 4 von 5 Punkten.

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